Stadt- und Dorfentwicklung
Unser südniedersächsischer Raum ist überproportional von den Folgen des demographischen Wandels betroffen (wir werden weniger – wir werden älter). Die Einwohnerzahl sinkt seit Jahren, das Durchschnittsalter unserer Bevölkerung steigt. Die Stadt Gronau in ihrer heutigen Zusammensetzung aus der Kernstadt und 12 Dörfern hat seit 2016, dem Jahr der Neugliederung, bis heute (Stand 24.06.21) 185 Einwohnerinnen und Einwohner verloren. Am stärksten die Kernstadt mit minus 122, gefolgt von Brüggen (- 49) und Barfelde ( – 30). Banteln (+ 3), Betheln (+7), Eitzum (+ 7) und Rheden (+14) hatten leichte Bevölkerungszuwächse.
Dieser Prozess, weil schleichend und weitgehend unbeobachtet, erreicht nur schwer die öffentliche Aufmerksamkeit. Er wird uns aber auch die nächsten Jahre begleiten – mit allen negativen Folgen: Kirchen, Parteien, Vereine verlieren Mitglieder; der Nachwuchs bleibt aus. Vertraute Treffpunkte (der sonntägliche Gottesdienst, die Gaststätte, der Dorfladen) gehen verloren – und damit gleich mehrere soziale Klammern für die Dorfbewohner.
Investitionen in Dorfgemeinschaftshäuser (Banteln, Betheln, Brüggen) sind ein Weg, die entstehenden Lücken zu schließen. Man braucht aber auch vor Ort Akteure, die mit ihrem Engagement, ihrer Berufs- und Lebenserfahrung dazu beitragen, dem Dorf neue Impulse zu geben und zusammen mit weiteren Mitstreitern geeignete Antworten auf die brennenden Zukunftsfragen des Dorfes zu finden – und umzusetzen.
Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium bietet mit dem Modellvorhaben „Soziale Dorfentwicklung“ die Qualifizierung von „Dorfmoderatoren“ an.
Der SPD-Ortsverein Gronau strebt den Zugang zu diesem Modellvorhaben an und wird bei Erfolg die Kosten für die Ausbildung der Dorfmoderatoren seitens der Stadt übernehmen.